Diabetes erkennen

Grundlagen

Ursachen und Symptome von Diabetes

Diabetes zählt zu den Volkskrankheiten in Deutschland. Etwa 7 Millionen Menschen leiden aktuell unter der Zuckerkrankheit. Doch Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Woran man die chronische Krankheit erkennt und welche Symptome typisch für Diabetes sind, erklären wir dir hier.

Was ist Diabetes?

Diabetes (der medizinisch korrekte Begriff lautet Diabetes mellitus) ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der der Körper den Zucker aus dem Blut nicht mehr oder nur unzureichend aufnehmen kann. Die zwei häufigsten Erkrankungen sind Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2.

Diabetes mellitus entwickelt sich meist schleichend und über mehrere Monate oder gar Jahre. Neben den verschiedenen Formen (Typ 1 oder Typ 2) kann Diabetes darüber hinaus unterschiedliche Symptome haben. Da Diabetes lange Zeit unbemerkt bleiben kann, ist es wichtig, auf seinen Körper zu hören und sich frühzeitig zu informieren. Ein Hausarzt oder Diabetologe kann einen Blutzuckertest durchführen, um eine eindeutige Diagnose festzustellen.

Wenn die Glukoseaufnahme gestört ist

Durch unsere tägliche Nahrungszufuhr versorgen wir den Körper mit wichtigen Stoffen wie Vitamine, Eiweiße und Fette. Dabei wird nach jedem Essen die Nahrung in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt. Gerade Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten. Der Körper spaltet diese in Glukose auf, die über die Darmwand in den Blutkreislauf gelangt. Das Hormon Insulin sorgt nun dafür, dass die Glukose aus der Blutbahn in die einzelnen Zellen wandert. Insulin fungiert hier also als Türöffner. Ist die Glukose in den Zellen angekommen, wird der Blutzuckerspiegel gesenkt, die Zellen besitzen wieder neue Energie und speichern überschüssige Glukose als Reserve ab. Ist der Körper resistent gegen Insulin bzw. kann nicht genügend Insulin herstellen, sind die Zellen unterversorgt. Infolgedessen steigt der Zuckeranteil im Blut und verschiedene Symptome machen sich bemerkbar.

Symptome von Diabetes

Typische Anzeichen von Diabetes können verstärkter Durst und häufiger Harndrang sein. Denn aufgrund des geschädigten Insulinhaushalts versucht der Körper, den überschüssigen Zucker im Blut über den Urin auszuscheiden. Das Resultat: Der Körper kämpft gegen den Defekt ständig an und braucht mehr Energie als gewöhnlich. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust sind daher häufige Symptome. Auch trockene und juckende Haut oder Übelkeit und Erbrechen können auf eine Diabetes-Erkrankung hindeuten.


Symptome im Überblick:

  • Verstärkter Durst
  • Häufiger Harndrang
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust
  • Trockene, juckende Haut
  • Schwindel
  • Übelkeit, Erbrechen

Symptome für Diabetes

So erkenne ich Diabetes Typ 1

Von den rund 7 Mio. Betroffenen in Deutschland leiden ca. 95 % an Typ 2, nur etwa 5 % sind an Typ-1-Diabetes erkrankt. Meistens tritt diese Form der Zuckerkrankheit bereits im Kinder- oder Jugendalter auf, in der Regel zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr.

Beim Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Der Körper produziert nun noch sehr wenig oder gar kein eigenes Insulin mehr. Grund dafür ist, dass das Immunsystem das körpereigene Insulin in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse nicht mehr erkennt. Daraufhin reagiert der Körper mit einer Abwehrhaltung – die Betazellen werden nach und nach zerstört. Das Resultat ist ein totaler Insulinmangel.

Die Körperzellen können den durch die Nahrung zugeführten Zucker nicht mehr aufnehmen und in Energie umwandeln. Der überschüssige Zucker verbleibt im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt beständig an. Unbehandelt kann es passieren, dass Diabetes-Typ-1-Patienten Bewusstseinsstörungen entwickeln. Schwindel und eine drohende Ohnmacht sind dann Begleiterscheinungen. Zudem kann es vorkommen, dass Betroffene ins Koma fallen.

Was genau Typ-1-Diabetes auslöst, ist bislang ungeklärt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die genetische Veranlagung Ursache für eine Typ-1-Erkrankung sein kann. Zudem wird vermutet, dass bestimmte Viren oder Umweltgifte die Entstehung eines Typ-1-Diabetes fördern.

So erkenne ich Diabetes Typ 2

Beim Typ-2-Diabetes, der häufigsten Diabetesform in Deutschland, sind die Körperzellen zunehmend resistent auf das körpereigen produzierte Hormon Insulin. Daraus resultiert ebenfalls ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Ursache dafür ist, dass das Insulin nicht an die Körperzellen weiter gegeben wird, sondern im Blut verbleibt. Risikofaktoren für diese Diabetesform sind vor allem eine genetische Veranlagung, Übergewicht und Bewegungsmangel. Betroffen sind meist Ältere, aufgrund ungesunder Lebensweise aber zunehmend auch junge Menschen.

Auch hier treten die Symptome wie verstärkter Durst, häufiger Harndrang und Müdigkeit auf. Deshalb kann anhand der Symptome meist keine Aussage über die Form des Diabetes gemacht werden. In jedem Fall sollte bei ersten Anzeichen der Hausarzt oder ein Diabetologie aufgesucht werden. Mithilfe von Blut- und Urintests kann er feststellen, ob und welche Erkrankung vorliegt und geeignete Maßnahmen einleiten.

Behandlung von Diabetes

Damit der Blutzuckerspiegel bei Diabetes-Erkrankten einen normalen Wert aufweist, muss sowohl bei Typ 1 als auch Typ 2 Insulin von außen zugeführt werden.

Gerade der Typ-1-Diabetes lässt sich heutzutage gut therapieren. Mithilfe von Insulin-Pens, Insulin-Pumpen kann die Insulinzufuhr selbstständig durchgeführt werden. Darüber hinaus ermöglichen Blutzuckermessgeräte, Apps und CGM-Systeme einen nahezu uneingeschränkten Alltag mit Diabetes.

Passendes Zubehör für die Insulinpumpe, Blutzuckermessgeräte und Co. helfen zusätzlich, die Krankheit bestmöglich in den Alltag zu integrieren.


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Diabetes-Patienten mit Typ 2 hingegen werden meist mit Medikamenten in Form von Tabletten behandelt. Viele Betroffene müssen im Verlauf der Erkrankung zusätzlich Insulin spritzen oder ganz auf eine Behandlung mit Insulin wechseln. Hier ist eine gesunde Ernährung, sportliche Bewegung und der Verzicht auf Alkohol ausschlaggebend für die Entwicklung der Krankheit.

Eine kurze Zusammenfassung

Diabetes Typ 1:

  • Tritt meist im Kinder- und Jugendalter auf (zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr)
  • Der Körper zerstört die Betazellen, die das eigene Insulin produzieren
  • Es herrscht ein Insulinmangel und ein erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Häufige Symptome: verstärkter Durst, häufiger Harndrang, Müdigkeit
  • Behandlung: Injizieren von körperfremden Insulin

 

Diabetes Typ 2:

  • Tritt meist erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter auf
  • Behandlung findet meist durch Medikamente in Form von Tabletten statt,  bei fortgeschrittenem Stadium muss ggf. Insulin injiziert werden
  • Der Körper ist resistent gegen das körpereigene Insulin

 

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